
Ein Schritt in eine neue Heimat
Mit dem Ziel qualifizierte Arbeitskräfte direkt aus Spanien nach Leipzig zu holen und sie langfristig in das Team zu integrieren, wurde vor über 3 Jahren das sogenannte Spanien Projekt ins Leben gerufen. Für die spanischen Kolleg:innen bedeutet das nicht nur einen neuen Arbeitsplatz, sondern den Start in ein völlig neues Leben.
„Für die Kolleg:innen aus Spanien ist es ein großer Schritt in eine neue Heimat, eine andere Kultur. Man lässt viel zurück und hofft auf einen guten, Neuanfang“, berichtet Anja Weihmann, die mit ihrem Team das Projekt betreut. Mittlerweile arbeiten über 450 spanische Kolleg:innen am Hub und bereichern das bereits sehr internationale Team mit ihrer Expertise und ihrem Engagement.
Doch die Integration dieser neuen Mitarbeiter ist ein kontinuierlicher Prozess, der viel Aufmerksamkeit und Unterstützung erfordert. Unterstützung, die der LEJ Hub gern bereit ist zu geben. Anja und ihre Kolleg:innen vom Team „HR International Employee Retention“ reisen z.B. zu Beginn einer neuen Ausbildungsstaffel nach Spanien, um bereits während der Einarbeitung vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
Um die Integration am Hub noch erfolgreicher zu machen, hat Anja einen klaren Appell an alle Kolleg:innen: „Das „A und O“ für eine gute Integration ist Kommunikation. Das Zuhören, Unterstützung anbieten und vor allem auch Verständnis für alle Beteiligten aufbringen. Jeder hat seine Herausforderungen – sowohl nationale als auch internationale Kolleg:innen – wir müssen füreinander da sein und uns gegenseitig unterstützen, dann funktionieren viele Dinge viel leichter.“
Zwischen Arbeit und Sprachschule

Lydia ist eine von vielen Spaniern, die über das Projekt nach Leipzig gekommen ist. Ihre Geschichte zeigt, welche Herausforderungen es mit sich bringt, in ein fremdes Land zu ziehen – aber auch, wie bereichernd dieser Schritt sein kann.
Lydia, die zuvor in Palencia gelebt und als Apothekerin gearbeitet hat, erzählt: „Ich hatte schon lange den Wunsch, außerhalb Spaniens zu leben. Deshalb war ich froh, als ich sah, dass in Leipzig Personal gesucht wurde.“ Die ersten Monate in Deutschland waren für Lydia jedoch nicht einfach, vor allem wegen der Sprachbarriere. „Ich konnte damals kaum Deutsch, es war schwer, sich einzuleben. Ich habe mich ab und zu allein gefühlt. Erst hier in Leipzig habe ich angefangen, Deutsch zu lernen.“ Drei Stunden Deutschunterricht hatte Lydia jeden Tag - zusätzlich zu ihrer Arbeit im Bereich Reload, in der Sortierhalle. Dank der Unterstützung von DHL und ihrer eigenen Zielstrebigkeit hat sich Lydia mittlerweile gut eingelebt. „Ich finde es toll, wie viele Kulturen und Nationalitäten hier zusammenkommen. Bei mir im Team sind zum Beispiel noch Kolleg:innen aus Kroatien und Syrien und wir sprechen alle miteinander Deutsch und verbessern uns so.“
Und das nicht nur mit internationalen Kolleg:innen. „Seit sich meine Deutschkenntnisse verbessert haben, habe ich mich auch immer mehr mit den deutschen Kolleg:innen angefreundet“, freut sich Lydia. Einen Wunsch über den Umgang mit möglichen Sprachbarrieren hat sie allerdings; „Manche Kolleg:innen denken, dass wir Spanier eh kein Deutsch sprechen und versuchen deswegen gar nicht erst, mit uns ins Gespräch zu kommen. Mein persönlicher Wunsch ist daher: versucht es ruhig und sprecht mich an. Ich freue mich, wenn ich Deutsch sprechen kann. Manche Kolleg:innen sprechen mit mir Englisch, weil sie denken, das ist für mich einfacher. Mittlerweile ist mein Deutsch allerdings besser als mein Englisch.“
Integration als gemeinschaftliche Aufgabe
Die Integration der spanischen Kolleg:innen ist ein Prozess, der weit über die reine Arbeitsintegration hinausgeht. Anja Weihmann und ihr Team setzen alles daran, den neuen Mitarbeiter den Start in Leipzig zu erleichtern – von der Wohnungssuche über Behördengänge bis hin zur sozialen Eingliederung.
Lydia ist sich sicher: Der Schritt nach Leipzig hat sich gelohnt: „Ich bin dankbar für die Möglichkeit, hier zu arbeiten. Man hat hier viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Ich habe schon den Staplerschein gemacht. Seit kurzem fahre ich selbst Gabelstapler - das hätte ich mir vor ein paar Jahren noch nicht träumen lassen."
Das Spanien-Projekt ist mehr als nur eine erfolgreiche Rekrutierungsmaßnahme. Es zeigt, wie wichtig es ist, kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz zu fördern und zu schätzen.
Autorin: Julia Ende
Veröffentlicht: Mai 2025