Wie kommt die Post von A nach B? - Warum der Weg eines Briefes komplexer ist, als man denkt

Sobald ein Brief in einen öffentlichen Briefkasten oder eine Poststation eingeworfen oder in einer Filiale abgegeben wird, startet seine Reise. Zustellerinnen und Zusteller der Deutschen Post leeren die Briefkästen regelmäßig und scannen dabei deren Barcode – ähnlich wie im Supermarkt. So wird exakt dokumentiert, wann und von wem die Leerung erfolgt ist.

Auch in den Filialen werden die abgegebenen Briefe gesammelt und von Postmitarbeitenden abgeholt. Anschließend wird alles in Transportbehältern zum nächstgelegenen Briefzentrum gebracht. Dort startet die vollautomatische Verarbeitung.

Nachdem ein Brief eingesammelt wurde, beginnt im Briefzentrum die nächste Phase seiner Reise. Hier wird die Post für den Weitertransport vorbereitet. Hierbei handelt es sich um einen hochautomatisierten Prozess, der täglich Millionen Sendungen verarbeitet.

Im Briefzentrum wird die Post zunächst grob nach Zielregionen vorsortiert. Moderne Maschinen übernehmen den Großteil der Arbeit: Sie erkennen Adressen, stempeln die Briefe und leiten sie in die richtige Richtung weiter. 95 Prozent der innerhalb Deutschlands verschickten Briefe werden spätestens am dritten und 99 Prozent am vierten auf den Einlieferungstag folgenden Werktag zugestellt. Die Maschinen arbeiten mit beeindruckender Geschwindigkeit – bis zu 40.000 Sendungen pro Stunde. Dabei erkennen sie auch handschriftliche Adressen und korrigieren kleinere Fehler automatisch. Briefe, die nicht maschinell lesbar sind, werden manuell nachbearbeitet.

Nach der Sortierung wird die Post für den Weitertransport vorbereitet. Je nach Zielort erfolgt dieser per LKW, Bahn oder Flugzeug. Die Sendungen werden in Rollcontainern verladen und in die entsprechenden Zustellstützpunkten gebracht.

Nachdem ein Brief im Briefzentrum sortiert und für den Weitertransport vorbereitet wurde, beginnt jetzt die letzte Etappe seiner Reise.

Die vorsortierten Sendungen werden über Nacht in die jeweiligen Zustellregionen transportiert – per LKW, Bahn oder Flugzeug. Jetzt bereiten die Zustellerinnen und Zusteller ihre Tour vor: Der größte Teil der Briefe, der morgens vom Briefzentrum angeliefert wird, ist schon nach der Gangfolge der Zusteller:innen sortiert. Nur geringe Mengen müssen noch im Zustellstützpunkt von Hand in die Reihenfolge gebracht werden, in der die Postbot:innen die Straße entlang ihre Tour fahren. So erhält jede Zustellerin und jeder Zusteller genau die Sendungen, die für ihre Tour bestimmt sind.

Am Morgen beginnt die Zustellung. Die Zustellerinnen und Zusteller verladen die Post in Taschen oder Behälter und starten ihre Tour mit dem Fahrrad, zu Fuß oder per Zustellfahrzeug. Dabei folgen sie einer festgelegten Route, die täglich je nach Sendungsaufkommen optimiert wird. Der Brief landet schließlich im Hausbriefkasten des Empfängers. 

Damit ist die Reise eines Briefes für heute zwar abgeschlossen – doch im Hintergrund wird längst wieder der nächste Briefkasten geleert und die Zustellung für morgen vorbereitet. Schließlich liefern unsere Zustellerinnen und Zusteller bundesweit regulär jeden Werktag und bei jeder Witterung rund 42 Millionen Briefe aus.