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Bitte nicht stören

Um die 6.700 km sind es, wenn man mit einem A330 von Leipzig nach New York fliegt. Fast jede Nacht bedient die EAT für DHL Express die Route aus der sächsischen Messestadt zum Big Apple. Was unsere Flugzeuge in weniger als acht Stunden schaffen, ist für andere Flieger fast ein ganzes Lebenswerk. 

Imker Markus Schubert und Kathrin Ganzer vom DHL Drehkreuz Leipzig heißen die neuen Kolleg*innen willkommen.

Die Rede ist von Honigbienen: Sie sind nicht nur gut für die Natur, sie sind auch abwechslungsreiche Gesellschaft für die mehr als 6.000 Mitarbeitenden vom Express Drehkreuz. Zwar bringen sie keine Pakete, doch auf ihren fast 8.000 Kilometern, die sie in ihrem Leben zurücklegen, sammeln sie fleißig. Und das bringt auch dem Gaumen was, wie der das Projekt betreuende Imker Markus Schubert weiß: „Die Bienen kommen dann beladen mit viel Pollen zurück.“

Dass der größte DHL Express Standort weltweit nun mehr Bienen als Mitarbeitende hat, wird einem schnell klar, wenn man die 11.000 Quadratmeter Bienenwiese aus der Nähe betrachtet. 100.000 neue Kolleginnen hat Imker Schubert zusammen mit DHL „Bienenkönigin“ Kathrin Ganzer (Besuchermanagement) angesiedelt.

Gar nicht so einfach, denn das Gelände musste erst gepflügt, bepflanzt und schließlich noch bevölkert werden. Das zog sich. Schuld waren die kalten Temperaturen im April und Mai. Jetzt kurz vorm Sommer ist bei tollstem Sonnenschein alles fertig und die DHL Bienen konnten durchstarten.

Unweit unseres Drehkreuzes wurde den Bienen eine kleine Oase geschaffen.

Wie die DHL Crew für die New York Maschine, können sie in Schlagdistanz zu Airbus, Boeing und Co. die Nacht verbringen. Doch „Können sie auch schlafen?“, fragt sich der Bienen-Laie. Wenn das Drehkreuz hochfährt und mehr als 60 Flugzeuge pro Nacht in Leipzig einschweben, ist natürlich ganz schön Betrieb. Aufregend zwar, aber gut für…Honig? Der Drehkreuz Imker beruhigt: Bienen schlafen mehrmals täglich, um zu ihren bis zu zehn Einsätzen pro Tag aufzubrechen. Unausgeschlafen kann das tatsächlich wie in der echten Fliegerei zu einer mangelnden Aufmerksamkeit und fehlerhaften Kommunikation untereinander führen.

Apropos: Kommunikation? Genau, das machen sie per Bienentanz, sozusagen das ILS (Instrument Landing System) der Honigbiene. Durch zwei Formen, den Schwänzel- und Rundtanz, können sie sich gegenseitig auf Futterquellen aufmerksam machen. Am Drehkreuz gibt es einen vielfältiges Bord-Menü für die Brummer: Rotklee, Rosmarin, Raps und Sommerflieder stehen auf der Speisekarte. Geht beim Tanz was schief, gibt’s nichts zu essen und für das Drehkreuz und die Nachbarschaft keinen Honig. Deshalb gilt: Die Bienen möglichst nicht stören. Dann kann nach der Ernte und der Prüfung im Labor ein echtes Glas DHL Honig im Drehkreuz Shop erworben werden. - Christian Adam